Würfelspiele Wohnhochhaus von ADEPT in Kopenhagen
09. Oktober 2017
Kopenhagen steht vor einem Problem, mit dem sich viele wachsende Städte herumschlagen: Sie wollen und müssen möglichst viel Wohnraum in kurzer Zeit schaffen. Dieser, so der Anspruch, soll sich aber nicht nur in Form von Wohntürmen oder gleichförmig großen Kästen manifestieren. ADEPT versuchen sich in ihrer Heimatstadt deshalb an einer Variation des großen Kastens. Der dänische Name: Kubehusene, Cubic Houses auf Englisch.
Was die Bilder zeigen, sind große, braune und beigefarbene Backsteinwürfel, die an Bauklötze aus dem Kinderzimmer erinnern. Jeder fünf Stockwerke hoch, ähnlich breit – und doch sind alle anders. Sie bieten zusammen 83 Appartments zwischen 60 und 126 Quadratmeter Größe. Der Investor H Projects, der auch das 8 House von BIG in wenigen hundert Meter Entfernung gebaut hat, wird sie verkaufen.
Die Grundidee des Cubic House bestand darin, einen regelmäßigen Gebäudekomplex mit geräumigen und einfachen Wohnblocks zu schaffen. Indem die Architekten das Gesamtvolumen von 8.000 Quadratmetern in acht Würfel teilen und unterschiedlich gestalten, bewahren das „menschliche Maß“ und lassen das Haus doch als Gesamtensemble wirken, ohne die massige Wirkung eines handelsüblichen Zehngeschossers zu verspühen.
Das Kubehusene entstand in Ørestad, einem Stadtviertel auf der Insel Amager, dessen Masterplan auf die frühen 1990er Jahre zurück geht. Es ist das jüngste und zugleich größte Stadtentwicklungsgebiet der dänischen Hauptstadt, das spätestens im Jahr 2009 durch das Konzerthaus von Jean Nouvel bekannt geworden ist. Schnurgerade Straßenzüge ohne große Variation und in strikter Trennung von Wohnen und Gewerbe ziehen sich durch Ørestad. Ob die angestrebte Urbanität hier jemals einziehen wird, zeigt sich wohl erst in einigen Jahren. (kat)
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